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Untertitelung "Original mit Untertiteln"

Internationale Filme in der Originalfassung sehen, dabei dennoch die fremdsprachigen Dialoge verstehen und der Handlung folgen können – das ermöglicht die OmU-Untertitelung. Es handelt sich hierbei um eine Form der interlingualen Übersetzung aus der Fremd- in die Muttersprache, gleichzeitig aber auch um die Übertragung von gesprochener Dialog- in Schriftsprache.

Die OmU-Untertitelung stellt ihren Urheber oder ihre Urheberin im Laufe des Arbeitsprozesses vor eine Reihe von Herausforderungen. Der erste Schritt, das Anlegen der Untertitel, ist dabei eher technisch-handwerklicher Natur. Dieses sogenannte Spotting erfolgt mit Hilfe einer speziellen Software, die es ermöglicht, den Ein- und Ausgang des Untertitels bildgenau zu bestimmen. Dabei sollte der Untertitel synchron mit dem Dialog eingeblendet werden, sich aber auch nach Schnitt und Rhythmus des Films richten. Gleichzeitig ist die Standzeit auch immer von der Zeichenzahl und der Lesegeschwindigkeit des Publikums abhängig.

Beim Spotting muss der anschließende Übersetzungsprozess also schon mitgedacht werden:  Wie lange kann und muss der Untertitel stehen bleiben, um den gesprochenen Dialog adäquat und lesbar zu übertragen? Bei schnell geschnittenen und dialogreichen Filmen kommt es dabei vor allem auf geschicktes Kürzen an. Die Prämisse lautet: So viel Text wie nötig, so wenig wie möglich. Doch auch hier gilt es, gut abzuwägen und die Schere gekonnt anzusetzen. Die Zuschauer*innen wollen schließlich nicht das Gefühl haben, dass ihnen Informationen vorenthalten werden. Auch für die Handlung wichtige oder wiederkehrende Elemente dürfen natürlich nicht unterschlagen werden. Hieraus ergibt sich für die Untertitler*innen oft ein kniffliges Puzzlespiel. 

Ein Spezifikum der OmU-Untertitelung ist die direkte Vergleichbarkeit zwischen Original und Übersetzung. Damit setzt sie sich hemmungslos einer direkten Kritik der Zuschauer*innen aus. Weitere Übersetzungsprobleme ergeben sich  bei der Übertragung von gesprochener Sprache in Schriftsprache, der Übertragung von Dialekten, Slang, Witzen und/oder Reimen.

Gelingt ein Untertitel, so schmiegt er sich fast musikalisch unter das filmische Bild und in den Sprachrhythmus des Originals. Er ist gut lesbar und wird fast unbemerkt erfasst. Statt den Blick zu versperren, überlässt er dem filmischen Bild genug Raum. Die Übersetzung folgt, so gut es geht, dem Sprachrhythmus des Originals, indem sie Kulturspezifika so flüssig und ungezwungen wie möglich berücksichtigt.

Für die Untertitler*innen ist dieser Prozess ein Balanceakt, ein ständiges Abwägen zwischen Lesbarkeit, Vollständigkeit und Originaltreue. Er erfordert an einigen Stellen Handwerk, Technik und Erfahrung, an anderen Musikalität, Kreativität und Mut. Und zuletzt auch ein wenig Demut, nämlich bei der Einsicht, dass eine Untertitelung erst dann richtig gelungen ist, wenn sie, und damit auch die Arbeit des Untertitlers oder der Untertitlerin, von den Zuschauer*innen kaum mehr wahrgenommen wird.

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