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Barrierefreie Untertitelung (SDH)

Barrierefreie Untertitel sind eine intralinguale Form der Untertitelung, die in erster Linie für taube und schwerhörige Zuschauer*innen erstellt wird. Barrierefreie Untertitel sind auch bekannt unter der englischen Abkürzung SDH (Subtitles for the Deaf and Hard-of-hearing) oder als BaFa-Untertitel (barrierefreie Fassung). SDH haben vieles mit der OmU-Untertitelung gemeinsam, weisen aber einige spezifische Merkmale auf.

>> Die Arbeit von SDH-Untertitler*innen besteht darin, das Audio eines Films, das aus Gesprochenem, Geräuschen und Musik besteht, in geschriebene Worte zu fassen.
SDH-Untertitel sollen dem tauben und schwerhörigen Publikum denselben Kenntnisstand vermitteln, den Hörende haben. <<

​​Barrierefreie Untertitel werden mitunter auch von vollständig Hörenden genutzt, die z. B. einen Dialekt oder die Originalsprache des Films nicht verstehen.

​​Barrierefreie Untertitel gibt es in allen Medien: im Kino (Smartphone mit spezieller App, Datenbrille, Filmdateien mit offenen SDH), im Fernsehen (Teletext oder digital), auf DVD, bei Streaming-Diensten sowie bei sonstigem im Internet eingestellten Filmmaterial. Allerdings ist in Deutschland die 100%-Quote noch lange nicht erreicht.
 

Zielpublikum

Das Zielpublikum für SDH ist heterogen, weshalb die Untertitelung oft nur einen Kompromiss darstellen kann:

  • ​​Taub-Geborene
  • ​​Frühertaubte
  • ​​Spätertaubte
  • ​​Schwerhörige
  • Menschen verschiedener Altersklassen mit Hörbeeinträchtigung (z. B. Kinder, Senioren)

​​Die Erwartungen, Bedürfnisse und Nutzungsbedingungen dieser Gruppen sind anders als die von hörenden Zuschauer*innen. Hieraus ergeben sich die Besonderheiten der barrierefreien Untertitelung.
 

Gemeinsamkeiten von SDH und OmU

Die OmU-typischen Parameter – wie beispielsweise Lesegeschwindigkeit, Leserhythmus, Textreduktion, Textaufteilung, Schnitt u. v. m. – spielen auch bei der barrierefreien Fassung eine wichtige Rolle. Allerdings sind diese Parameter ggf. etwas anders priorisiert, da hörgeschädigte Menschen keinerlei oder einen eingeschränkten akustischen Zugang zum O-Ton eines Films haben und deshalb z. B. eine ausreichende Lesezeit bei der SDH-Untertitelung wichtiger ist als streng synchrones Timing.
 

SDH-spezifische Merkmale

Nutzer*innen von barrierefreien Untertiteln müssen Zugang zu allen wichtigen akustischen Informationen im Film haben. Dies betrifft relevante Geräusche und Musik sowie relevante Informationen darüber, wie gesprochen wird. Außerdem muss das Zielpublikum stets in der Lage sein, das Gesagte den jeweiligen Sprecher*innen zuzuordnen. Zusammengefasst beinhaltet die SDH-Fassung also zusätzlich zum Gesprochenen auch sogenannte Metatext-Untertitel:

  • ​​Musik-Untertitel
  • ​​Geräusch- Untertitel
  • ​​beschreibende Zusätze zum Dialog
  • ​​Sprecher*innen-Identifizierung
     

Erstellung von barrierefreien Untertiteln

SDH-Untertitel werden im Prinzip genauso erstellt wie OmU-Untertitel: mithilfe einer spezifischen Untertitelungssoftware, in die eine digitale Filmdatei eingelesen wird. Manchmal werden Dreh- oder Dialogbücher oder Transkripte bereitgestellt. Die Arbeit setzt allgemeines untertitlerisches und SDH-spezifisches Know-how voraus.

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